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Vorarlberger Bauern rechnen mit magerem Jahr

Die Vorarlberger Alpbauern müssen heuer mit einem mageren Jahr rechnen.
Die Vorarlberger Alpbauern müssen heuer mit einem mageren Jahr rechnen. ©Symbolfoto: VN/Ludwig Berchtold
Vorarlbergs Bauern in der Milchwirtschaft und Viehzucht müssen sich angesichts der Trockenheit auf ein "mageres Jahr" einstellen.
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In den Betrieben mehrten sich die Sorgen vor dem Herbst, so Landwirtschaftskammerexperte Christian Meusburger. Laut Christoph Freuis, Obmann des Vorarlberger Alpwirtschaftsvereins, ist in der Alpbewirtschaftung mit negativen Betriebsergebnissen zu rechnen.

Kühe lassen sich nicht abschalten

Im Vorarlberger Oberland sei die Lage bei Grasland weiter prekär. “Da wächst durch die Bank kaum mehr etwas. Wir warten sehnlichst auf Regen”, so Meusburger am Donnerstag gegenüber der APA. Dazu seien die Betriebe wegen des Herbstes besorgt, wenn die Tiere von den Alpen kommen, denn die Bauern müssten heuer früh an die Winterfutterreserven bzw. Heu zukaufen. Vermutlich werden sich die Landwirte dann von Vieh trennen, weil die Haltung wegen der hohen Futterkosten nicht rentabel sei. “Anders als Maschinen in der Industrie lassen sich Kühe halt nicht abschalten”, erklärte der Experte.

Wassermangel prekär

Das könnte wiederum in eine Übersättigung des Viehmarkts führen und dann zu einem Preisverfall. Möglicherweise gebe es wegen der Futter- und Wasserknappheit auf den Alpen weniger Milch und Milcherzeugnisse, die dann vielleicht zumindest etwas bessere Preise erzielen könnten. Wegen der Internationalität des Agrarmarkts könne man aber darauf nicht hoffen.

Die Situation auf den Vorarlberger Alpen hat sich laut Alpwirtschaftsobmann Freuis “auf sehr schlechtem Niveau stabilisiert”. Tau durch die bereits kühleren und längeren Nächte sowie einige Gewitter hätten etwas Entspannung gebracht. “Aber wir haben deutlich mehr Arbeit und sicher negative Betriebsergebnisse”, so Freuis. Auf einigen Alpen, vor allem in sonnenseitiger Lage mit einer geringen Humusmenge, sei der Wassermangel weiter prekär, zumal die Niederschläge bisher nicht ausreichten, um die Quellen wieder aufzufüllen.

“Jammern hilft nicht”

“Es ist eine extreme Sache, aber Jammern übers Wetter hilft nicht”, meinte Freuis. Die Vorarlberger Bauern könnten sich mit der Situation arrangieren. Man behelfe sich mit Wassertransporten in die Höhen. “Wir gehen sicher, dass es dem Vieh gut geht. Denn das ist unsere Lebensgrundlage”, betonte er. Bisher lägen keine Meldungen über Alpabtriebe vor, die Tendenz gehe heuer aber schon dahin, mit dem Vieh früher heimzukehren. Das Land Vorarlberg unterstützt die Landwirte etwa bei der Nach- bzw. Neuaussaat von Gräsern, auch die Transportkosten für Wasser und Futter werden bezuschusst. Zudem können Bauern ihre gemeldeten Mähtermine ändern.

(APA)

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