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Wallner: Trinkwasser trotz Trockenheit in Vorarlberg fast überall gesichert

Trotz anhaltender Hitze bleibt die Wasserversorgung weitgehend gesichert, weil die Ballungsräume im Rheintal und Walgau aus reichen Grundwasserfeldern versorgt werden. Schwierig ist die Lage für die Landwirtschaft - und für einige Kleingemeinden.
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Die Hitze und Trockenheit macht in Vorarlberg vor allem der Landwirtschaft zu schaffen. Bei Heu rechnet Walter Vögel von der Landwirtschaftsabteilung des Landes regional mit “massiven” Ernteausfällen bis zu 40 Prozent. Die Trinkwasserversorgung ist indes in den meisten Landesteilen auch dann gesichert, wenn es weiterhin nicht regnet, versicherte am Dienstag Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP).

Ballungsgebiete: Keine Krise in Sicht

Zwei Drittel der Vorarlberger Bevölkerung, vor allem in den großen Siedlungsgebieten im Rheintal und Walgau, werden aus Grundwasser versorgt. Der Grundwasserspiegel sei zwar teilweise zurückgegangen, die bisher gemessenen Mindeststände seien aber noch nicht erreicht. “Schwankungen von zwei bis drei Metern haben keine negativen Auswirkungen auf die Grundwasserversorgung”, bekräftigte der Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes, Thomas Blank. “Selbst wenn es nicht regnet, sehe ich keine Krisensituation auf uns zukommen”, verwies Wallner im Anschluss der Regierungssitzung in Bregenz auf die großen Grundwasserreserven des Landes.

Lage in Kleingemeinden könnte sich verschärfen

Verschärfen könnte sich hingegen die Situation in den wenigen Kleingemeinden, die noch nicht mit Verbundleitungen erschlossen sind und ihren Trinkwasserbedarf aus zum Teil “sensiblen” Quellen decken. In diesen Kommunen (vor allen im Hanglagen) rief Blank auf, “bewusst” mit Wasser umzugehen. In erster Linie sollten keine Pools befüllt und Autos gewaschen werden, Laufbrunnen sollten abgestellt und die Garten- oder Rasenbewässerung eingestellt werden.

Lage “besonders” aber nicht “katastrophal”

Insgesamt bezeichnete Blank die Situation als “besonders”, aber “nicht katastrophal”. “Trockene Zeiten gab es immer wieder, das ist die Laune der Natur”, verwies der Experte etwa auf die Sommer 1992 und 2003. Aber auch bei den Niederschlagsmengen seien die Mindestwerte nicht erreicht. In Vorarlberg ist in den vergangenen vier Monaten im Mittel nur 350 Millimeter Regen gefallen, üblicherweise ist es doppelt soviel. Am wenigsten geregnet hat es im südlichen Rheintal und im Walgau, dort fielen seit April nur zwischen 35 und 50 Prozent der üblichen Mengen.

Bodensee: Wasserspiegel stark abgefallen

Im Bodensee ist der Wasserspiegel seit Mitte Juni stark abgefallen und befindet sich mit rund 85 Zentimeter derzeit deutlich unter dem Mittelwert der Jahre 1981 bis 2017. Der niedrigste Wasserstand von 65 Zentimeter – er wurde im Juli 2006 gemessen – ist damit aber noch nicht erreicht. Blank rechnet aufgrund der heißen Wetterprognosen mit einem weiteren Absinken in den nächsten Tagen, der niedrigste Wert werde aber auch dann nicht unterschritten.

Massive Ernteausfälle befürchtet

Die Situation auf den Alpen nannte Vögel “plus-minus ruhig”. Vielmehr würde dort, wo es nötig sei, Wasser und auch Futter zugeführt. “Auch im Tal werden Wasser und Futter knapp“, sagte er, deshalb sei es wichtig, dass das Vieh solange wie möglich auf den Alpen bleiben könne. Die Situation sei regional aber sehr unterschiedlich. Mit “massiven” Ernteausfällen rechnet der Landwirtschaftsexperte aber schon jetzt: “In einigen Landesteilen zwischen 30 und 40 Prozent”, so Vögel.

Heupreis: Bauern werden “nicht im Stich gelassen”

Ein Problem sieht er beim Heupreis, der sei bereits sehr stark angestiegen und liege derzeit bei rund 40 Cent, um rund 15 Cent höher als normal. “Heuhändler sind derzeit sehr zurückhaltend”, führte Vögel auf die ebenfalls angespannte Lage im umliegenden Ausland an.

Man werde die Bauern aber “nicht im Stich lassen”, versicherte der Landeshauptmann. Neben Unterstützungen für die Neueinsaat, zur Abfederung der Transportkosten von Wasser und Futter auf die Alpen, der Aufhebung des Mähtermins und einer zusätzlichen Stundung der Rückzahlungen eines Agrarinvestitionskredites, würden vor allem für die am stärksten betroffenen Gebiete weitere finanzielle Maßnahmen geprüft. Eine Erhebung der Gesamtsituation sei am Laufen.

LH Wallner zur Wasserversorgung

(APA/Red.)

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