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"Vollkommen verkehrt": Dieser Regierungsplan stößt Rauch sauer auf

Die Busspuren für Elektroautos zu öffnen und das Parken kostenlos zu machen, bezeichnete Rauch als "vollkommen verkehrten Zugang".
Die Busspuren für Elektroautos zu öffnen und das Parken kostenlos zu machen, bezeichnete Rauch als "vollkommen verkehrten Zugang". ©APA/HELMUT FOHRINGER
Wenig begeistert vom Maßnahmenpaket der Bundesregierung als Anreiz für den Umstieg auf die E-Mobilität zeigt sich Mobilitätslandesrat Johannes Rauch. Er spricht von einem "vollkommen verkehrten" Zugang.
Drei Zuckerle für E-Auto-Nutzer

Wenig begeistert vom Maßnahmenpaket der Bundesregierung als Anreiz für den Umstieg auf die E-Mobilität haben sich am Mittwoch der Vorarlberger Mobilitätslandesrat Johannes Rauch (Grüne) und Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV)-Geschäftsführer Christian Hillbrand gezeigt. “Nicht alles ist gut, was gut klingt”, gab Rauch am Rande der Landtagssitzung gegenüber der APA zu bedenken.

Rauch mit deutlicher Kritik

Die Busspuren für Elektroautos zu öffnen und das Parken kostenlos zu machen, bezeichnete Rauch als “vollkommen verkehrten Zugang”. “Es kann nicht sein, dass der öffentliche Verkehr ausgebremst wird durch den Individualverkehr”, sagte Rauch. Hillbrand äußerte die Befürchtung, dass binnen kurzer Zeit “Busse gemeinsam mit den E-Autos im Stau stehen”. In Vorarlberg habe man bereits heute zu wenig Busspuren, appellierte der VVV-Chef an die Landesregierung, diese “zumindest gleichmäßig mit dem Verkehr wachsen zu lassen”.

Regierungspläne als Herausforderung für Öffis

Der ungleich größere Flächenanspruch eines E-Autos pro Person und einer Person im Bus lasse sich zudem nicht mit Busfolgezeiten von ein bis zwei Minuten, etwa in der Region Feldkirch, vereinbaren. 40 Personen fänden in einem Bus von zwölf Meter Länge Platz. Dieselbe Anzahl Personen in E-Autos benötige inklusive Sicherheitsabstand hingegen 250 Meter, rechnete Hillbrand vor. Fahrplanänderungen in Folge von Verkehrsüberlastung kämen zudem teuer. Im Unterland habe das in den vergangenen zwei Jahren Kosten von zwei Millionen Euro verursacht.

“Nicht per se ein besseres Fahrzeug”

Für Rauch ist ein Elektroauto nicht “per se ein besseres Fahrzeug”. Umwelttechnisch bringe es Vorteile, “alleine in einem E-Auto zu sitzen, ist aber genau gleich doof, wie alleine in einem Dieselauto zu sitzen”, so der Politiker, der in dem Maßnahmenpaket ein Ablenkungsmanöver sieht. Hofer versuche damit die Diskussion um das Thema 140 km/h auf der Autobahn vom Tisch zu bekommen und gleichzeitig auch den Luft-Hunderter auszuhebeln, kritisierte Rauch und gab zu bedenken, dass gegen Österreich ein EU-Strafverletzungsverfahren wegen der Luftschadstoffbelastung laufe. “Wenn wir da nichts tun, laufen wir in Strafzahlungen hinein”, die Rauch mit bis zu einer Milliarde Euro pro Jahr bezifferte.

“Das gibt es nur in seiner Fantasie”

Als alternative Maßnahme schlug der Vorarlberger Mobilitätslandesrat dem Verkehrsminister vor, die “von ihm in den Raum gestellte Nahverkehrsmilliarde” für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs auf den Weg zu bringen. “Diese gibt es nämlich im Moment nur in seiner Fantasie, nicht im Finanzministerium”, sagte Rauch.

(APA/Red.)

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