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Meningokokken-Infektionen: Ein Todesfall in Vorarlberg

Eine Infektion mit Meningokokken-Bakterien ist unvorhersehbar und endet oft tragisch. Obwohl eine Schutzimpfung, die gegen 4 der 5 wichtigsten Bakterienstämme zur Verfügung steht, viele dramatische Schicksale verhindern könnte.

2010 verzeichnete Vorarlberg 5 Erkrankungsfälle und  davon 1 Todesfall und weist somit gleich viele Infektionen auf wie 2009. Das zeigt der eben veröffentlichte Jahresbericht der Nationalen Meningokokken-Referenzzentrale der AGES.

Bundesweit erkrankten im letzten Jahr 80 Österreicher an den (lebens-) gefährlichen Meningokokken-Bakterien schwer. 10 von ihnen – darunter 6 Kleinkinder – starben an der Infektion. Das Österreichische Grüne Kreuz für Gesundheit setzt deshalb seine Aufklärungsarbeit fort und weist auf die österreichweite Meningokokken-Impfaktion hin, die kürzlich angelaufen ist. Mehr Information unter www.oegk.at.

Was eine Meningokokken-Infektion ist:

Meningokokken-Infektionen sind eine bakterielle Erkrankung, an der zuvor völlig Gesunde plötzlich an Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung erkranken und innerhalb weniger Stunden unerwartet sterben können. Durchschnittlich infizieren sich in Österreich jede Woche ein bis zwei Menschen mit den lebensgefährlichen Bakterien. 2010 wurden österreichweit 80 Erkrankungsfälle registriert, für zehn von ihnen endete die Infektion tödlich.

Tragischerweise trifft es fast immer Kleinkinder und Jugendliche, das bestätigte der eben im aktuellen Newsletter des Bundesministeriums für Gesundheit veröffentlichte Meningokokken-Jahresbericht einmal mehr [1]. 4 von 5 der im vergangenen Jahr Erkrankten waren unter 25 Jahre alt. Die meisten Infektionen findet man bei unter 1-jährigen Kindern, gefolgt von 1- bis 4-Jährigen und Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren.

Vorarlberg: 5 schwere Erkrankungen und 1 Todesfall

„Vorarlberg wies letztes Jahr gleich viele Erkrankungsfälle auf wie im Jahr zuvor. Einer der fünf Erkrankten verstarb“, so der Vorarlberger Kinderfacharzt MR Dr. Wolfgang Hilbe. „Der tragische Todesfall betraf ein knapp 18-jähriges Mädchen, Tochter eines Ärzte-Ehepaares. Dies belegt den anfänglich kaum zu erkennenden, schnellen Krankheitsverlauf mit der kurzen Zeitspanne bis zum leider manchmal tragischen Ausgang.

Die Häufigkeit der Erkrankung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigt die Notwendigkeit der Impfung gerade in dieser Altersgruppe.“ Hilbe weiter: „Bei den Erkrankungsfällen in Vorarlberg ist die für Österreich sehr ungewöhnliche Verteilung der Serogruppen auffällig. Obwohl in Österreich die Serogruppen B und C stark dominieren, wurden in unserem Bundesland auch jeweils eine Infektion durch die Serogruppe W, die vorwiegend in afrikanischen Ländern und Arabien vorkommt, und die Serogruppe Y, einem in den USA dominierenden Bakterientyp, festgestellt. Das ist immerhin ein Drittel der Fälle.“

Die meisten Meningokokken-Infektionen traten mit 20 Erkrankungen und 3 Todesfällen einmal mehr in der Steiermark auf, wo sich ein besonders aggressiver Meningokokken-Stamm der Serogruppe C etabliert hat, der Jahr für Jahr für ein Viertel aller Erkrankungen in Österreich verantwortlich ist. Dicht gefolgt von Wien (15 Erkrankungen, 3 Todesfälle) und Oberösterreich (12 Erkrankungen).

Presseaussendung OEGK

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