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Weltkrebstag: Zwischen Angst und Hoffnung

Der Weltkrebstag bewegt Betroffene wie auch Angehörige. Das Risiko einer erneuten Erkrankung begleitet Krebspatienten auch nach überstandener Krankheit Tag für Tag. VOL.AT hat sich mit zwei ehemaligen Krebspatienten getroffen. Deren Lebensfreude und Mut sind ergreifend.
So viele Vorarlberger erkranken jährlich an Krebs

„Das Schwerste war für mich, es meinen Kindern sagen zu müssen“, erzählt Monika Jäger. Vor zwölf Jahren bekam sie die Diagnose Brustkrebs. Ein großer Schock für die damals 45-Jährige und ihre Familie. Doch sich vom Krebs unterkriegen zu lassen, kam für die Dornbirnerin nie in Frage.

Kein “Kampf” sondern “Weg”

“Ich habe es nie als Kampf gesehen, sondern als Weg”, so Monika. Einen Weg, den sie gelernt hat zu gehen. Auch ihr Umfeld musste sich an die Krankheit gewöhnen. Nicht alle konnten damit umgehen: “Gute Bekannte wechselten die Straßenseite, wenn sie mich sahen. Das tat wirklich weh”. Natürlich ist es auch für das Umfeld nicht leicht mit dieser Nachricht umzugehen, trotz allem ist es wichtig, Krebspatienten beizustehen. “Wenn man nicht weiß, was man sagen oder tun kann, reicht meistens schon eine Umarmung”, erzählt sie weiter.

Seit ihrer Erkrankung ist sie im Verein “Frauenselbsthilfe nach Krebs Vorarlberg” aktiv. Sie möchte Frauen mit dem gleichen Schicksal unterstützen und Mut machen: Brustkrebs ist behandelbar. Bei Früherkennung kann er zu 85 Prozent geheilt werden. Allen Frauen rät sie daher, regelmäßig die Brust abzutasten.

Durch Zufall Krebs diagnostiziert

Auch bei Karl Lobak wurde vor 16 Jahren durch Zufall Prostatakrebs diagnostiziert. Wegen einer starken Erkältung suchte er seinen Hausarzt auf. Ein Bluttest brachte Gewissheit. „Ich bin immer sehr offen mit meiner Krankheit umgegangen“, gibt der 69-Jährige zu. Dies ist keinesfalls die Norm. Denn gerade bei Prostatakrebs kann der Stolz der Männer tödlich sein. „Alles was den unteren Bereich angeht und mit einer möglichen Krankheit zu tun hat, ist dem Mann unangenehm. Meistens werden Vorsorgeuntersuchungen nicht wahrgenommen, das kann große Folgen haben“, so der gebürtige Kärtner.

Sowohl für Monika Jäger, als auch für Karl Lobak war die größte Hürde der Familie von der Krankheit zu erzählen. Doch auch für Karl kam es nicht in Frage aufzugeben. Durch die frühe Diagnose konnte schnell operiert werden und heute fühlt er sich wieder pudelwohl.  Seinen Lebensmut hat er nicht verloren, seine offene Art hat es auch seinem Umfeld leichter gemacht, mit dem Krebs umzugehen.

Regelmäßige Vorsorge

Auch er engagiert sich im Verein “Vorarlberger Selbsthilfe Prostatakrebs”. Dessen Anliegen ist es, die Vorsorgeuntersuchungen bei Prostatakrebs in der Öffentlichkeit präsent zu halten und Anlaufstelle für Männer mit derselben Diagnose zu sein. Natürlich ist für den Verein klar: „Niemand kann Sie besser behandeln als ihr Arzt, aber niemand kann Ihre Nöte besser verstehen als wir Betroffene“.

Im Namen der “Frauenselbsthilfe nach Krebs Vorarlberg” und der “Vorarlberger Selbsthilfe Prostatakrebs” wünschen Monika und Karl allen Betroffenen am Weltkrebstag viel Kraft und Mut und machen mit ihren rührenden Erfahrungen darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, regelmäßig Vorsorge zu leisten.

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