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Vorarlberg: Verfahren um richtige Eltern geht weiter

Anwalt Andreas Ermacora und Klägerin Kristina V.
Anwalt Andreas Ermacora und Klägerin Kristina V. ©Eckert
Zahlreiche Zeugen wurden heute zum Fall Kristina V. gehört. Fortpflanzungsmediziner Herbert Zech erschien allerdings nicht zum Termin.
Suche nach Eltern geht weiter
Vorwurf gegen Bregenzer Arzt
Zech fühlt sich erpresst
Warten für Kristina V. geht weiter

Am Landesgericht Feldkirch ging der Prozess rund um die Kindesverwechslung der 26-jährigen Schweizerin Kristina V. heute in die zweite Runde. Zur Überraschung aller erschien allerdings der Chef des Fortpflanzungsambulatoriums Herbert Zech nicht vor Gericht. Der Leiter hatte zwar die Ladung bekommen, doch statt ihm kam ein anderer Geschäftsführer, was für einen gewissen Unmut sorgte. Geladen war auch der damalige Leiter der Frauenabteilung der Klinik Münsterlingen in der Schweiz, wo Kristinas Mutter entbunden hat. Der einvernommene Frauenarzt erzählte, dass aus seiner Sicht eine Verwechslung nach der Geburt ausgeschlossen werden könne.

Keine Verwechslung im Spital

Der Schweizer Arzt recherchierte im Geburtenbuch der Schweizer Klinik, dass zwölf Stunden vor und zehn Stunden nach Kristinas Geburt andere Geburten stattfanden. Eine Verwechslung sei auf Grund der dazwischen liegenden Zeitspanne quasi ausgeschlossen, so der Mediziner. Dass die Blutgruppen von Mutter und Tochter auf seltsame Weise nicht so recht zusammenpassen wollten, erklärte er sich damit, dass eine eindeutige Bestimmung bei Neugeborenen damals aus mehreren Gründen nicht so einfach war. Das Verfahren rund um die Kindesverwechslung dauerte insgesamt zweieinhalb Stunden. Einvernommen wurde auch der Geschäftsführer des Zech Ambulatoriums. Er gab Auskunft, was er über Patientendaten und Unterlagen weiß. Auch Kristina, die Studentin, die endlich wissen will, wer ihre leiblichen Eltern sind, wurde einvernommen. Sie bestätigte nochmals, dass Herbert Zech einst eingeräumt habe, ihm sei ein Fehler unterlaufen. In diese Richtung geht auch die Zeugenaussage ihrer damaligen Anwältin. Allerdings ist es möglich, dass es sich bei der Rekonstruktion von Zech um ein lautes Nachdenken handelte, wie es theoretisch gewesen sein könnte. Wann der Prozess weiter geht, ist offen, einen Termin gibt es noch nicht.

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