Vorarlberg: Mordprozess in Feldkirch nach Familientragödie
Es wird auch dieses Mal ein anstrengender Tag. Im Zentrum: Der 15-jährige Jugendliche, der im September vergangenen Jahres seinen Vater völlig ohne erkennbares Motiv in Götzis erstach. Danach seine Mutter schwer verletzte und anschließend sich selbst am Hals mit der Klinge des Messers schnitt. Der ehemalige BHAK-Schüler weinte zu Beginn des letzten Prozesses. Er ist offenbar immer noch überwältigt und schockiert, von den Ereignissen, die man Mord und Mordversuch nennt und ihm als Täter zuordnet. „Ich kann mich an nichts erinnern“, sagte er zu Richter Richard Gschwenter.
“Er war in einer anderen Welt”
Seine Mutter umarmt den Jungen, bevor sie den Zeugenstand betritt. „Er war wie in einer anderen Welt“, erinnert sie sich an jene Nacht. In der Familie hatte es offenbar keinen Grund zu ernsthaftem Streit gegeben. Der Vater hatte zuvor noch gemeinsam mit dem Buben etwas gegessen, danach eine Show im Fernsehen angeschaut. Als die Mutter in der Nacht damit konfrontiert wurde, dass ihr Bub auch sie verletzt hatte, sagte sie. „Das war niemals mein Kind“. Im Schock spürte sie zunächst nichts und ihren Sohn hielt sie für absolut unschuldig.
Verwandte stehen zu ihm
Die Mutter steht zu ihrem Sohn, ist überzeugt, dass er in jener Nacht nicht wusste was er tat und hofft auf ein mildes Urteil. Verteidiger Astrid Nagel wird sich auch heute für ihren Mandanten einsetzen und versuchen, den Schöffensenat entgegen der Meinung der Gutachter davon zu überzeugen, dass dem Angeklagten die brutalen Taten jener Nacht nicht zugerechnet werden können. Der Prozess beginnt um 13 Uhr und dauert den ganzen Nachmittag, eventuell auch länger.
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