Die Tirolerin Petra Welskop ist die amtierende Präsidentin des Österreichischen Hebammengremiums (ÖHG) und sie zeigt sich sehr zufrieden mit dieser Entscheidung des Landes Tirol: “Das ÖHG weist seit einiger Zeit darauf hin, dass wir in Österreich auf einen Hebammenmangel zusteuern. Geburtenstarke Jahrgänge werden in den kommenden Jahren nach und nach in Pension gehen und wir bilden nicht genug Hebammen aus, um diese Pensionierungen zu ersetzen.”
Gleichzeitig habe sich der Tätigkeitsbereich der Hebamme in den letzten 20 Jahren deutlich erweitert. Hebammen sind nicht mehr nur im Kreißsaal im Einsatz, sondern auch in der Schwangerenvorsorge und in der Betreuung im Wochenbett und im ersten Lebensjahr des Säuglings. Immer mehr Hebammen arbeiten auch in der freien Praxis, betreiben Hebammenordinationen und machen Hausbesuche.
Bedarfsanalyse zeigt Mangel
25 Hebammen werden in einem FH Studiengang ausgebildet, drei Jahre dauert das Bachelor Studium und bisher startete nur alle drei Jahre ein neuer Hebammen-Studiengang an der FH Gesundheit in Innsbruck. Das wird sich nun ändern. Ab sofort wird in zwei aufeinanderfolgenden Jahren jeweils ein Studiengang Hebammen starten. Lediglich im dritten Jahr werden keine neuen Studierenden aufgenommen.
Eine Grundlage für die Entscheidung des Landes Tirol bildete eine Bedarfsanalyse für Tirol und Vorarlberg, die das ÖHG in Auftrag gegeben hatte. Die Studie untersuchte, wie viele Studienplätze in Tirol und Vorarlberg aus Sicht des Arbeitsmarktes zukünftig benötigt werden. Analysiert wurden neben der Geburtenentwicklung zahlreiche Einflussfaktoren, wie die Erweiterung der Tätigkeitsbereiche von Hebammen sowie die Altersstruktur der berufstätigen Hebammen. In Summe ergab die Analyse einen Bedarf an Hebammen-Absolventinnen, der mit der bisherigen Anzahl an FH Studienplätzen nicht gedeckt werden könnte.
Der zusätzliche FH Studiengang Hebammen an der FH Gesundheit in Innsbruck wird dafür sorgen, dass in Zukunft wieder mehr Hebammen für die Arbeit in den Krankenanstalten und in der freien Praxis zur Verfügung stehen.
Tirol handelt, Vorarlberg leider nicht
“Die Bedarfsanalyse ergibt auch für Vorarlberg einen deutlichen Hebammenmangel, auf den das Land zusteuert. Leider konnten sich die Verantwortlichen in Vorarlberg, anders als in Tirol, bisher nicht dazu durchringen, entsprechende Konsequenzen zu ziehen und Hebammen-Studienplätze zu finanzieren” zeigt sich Welskop besorgt.
(red)
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