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Steinbruch Unterklien: Vize-Bgm. Amann will Erweiterung verhindern

Bernhard Amann.
Bernhard Amann. ©VOL.AT/Hofmeister/Paulitsch
Die Ausbaupläne der Firma Rhomberg am Steinbruch Unterklien sorgen für Unruhe im Emser Stadtrat. Vizebürgermeister Bernhard Amann fordert nun deutliche Signale von der Stadt - die Bürger würden schon "seit Jahrzehnten leiden".
Land will mehr Kies- und Gesteinsabbau
Wasserversorgung in Gefahr?
Rhomberg will Steinbruch erweitern

Gegen die geplante Erweiterung des Steinbruchs Unterklien regt sich Widerstand: Eine Bürgerinitiative will den Ausbau mit aller Kraft verhindern. Die Firma Rhomberg hatte ja angekündigt, den Steinbruch mit einem speziellen Verfahren unterirdisch erschließen zu wollen.

Das Vorarlberger Traditionsunternehmen plant eine Weiterentwicklung im Süd-Westen des bestehenden Steinbruchs. Damit könne über die nächsten fast 30 Jahre in sechs Etappen knapp 6 Millionen m³ Gestein gewonnen werden. Rhomberg hatte erst unlängst darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig eine Erweiterung für die heimische Bauwirtschaft sei. Aus diesem Grund will das Land Vorarlberg in Zukunft in beschränktem Umfang “Nassbaggerungen” erlauben. “Tun wir nichts, werden wir komplett abhängig von Importen”, sagte Wirtschafts-LR Karlheinz Rüdisser. Schon heute decke vorarlberg seinen Bedarf an Kies und Gestein zu einem Teil aus Importen ab.

Diskussionen gibt es aber nicht nur in Hohenems, sondern auch die Stadt Dornbirn steht den Erweiterungsplänen kritisch gegenüber. An der Stelle befindet sich nämlich auch das Pumpwerk Klien. Dieses gehört zum Wasserwerk Dornbirn. Auf dieses Trinkwasser soll auf keinen Fall verzichtet werden.

Amann mit harscher Kritik an Rhomberg

Jetzt hat sich mit Vizebürgermeister Bernhard Amann auch ein Verantwortlicher der Stadt Hohenems zu Wort gemeldet. “Die Firma Rhomberg kann’s nicht lassen. Obwohl die Hohenemser Stadtvertretung im Jahr 1999 mit 31:2 Stimmen den Erweiterungsplänen für den Steinbruch Unterklien in Hohenems eine klare Absage erteilte, hat sie nun einen neuen Anlauf für ein ‘adaptiertes’ Projekt genommen”, poltert Bernhard Amann via Aussendung.

Steinbruch
Steinbruch

“Sicherheit massiv gefährdet”

Aus Amanns Sicht ist durch das Projekt die Sicherheit der Bewohner der Ortsteile Klien und Emsreute massiv gefährdet. “Schon damals wurde das eben ähnliche Projekt durch Gutachten von Experten aus den Bereichen Wasserschutz, Naturschutz und Forst abgelehnt. An der Situation hat sich bis heute nichts geändert, da das Abbaugebiet aufgrund seiner Beschaffenheit geologisch instabil ist”, führt Amann aus.

Weshalb nun ein Gutachten der Vorarlberger Landesregierung zu einer gegensätzlichen Meinung gelange, sei aus seiner Sicht überhaupt nicht nachvollziehbar. Die bisherigen “tragischen Erfahrungen” von Felsstürzen sprächen eine andere Sprache.

Vizebürgermeister sieht Stadt in der Pflicht

Die Stadtpolitik habe die Verpflichtung, Schaden von der Bevölkerung im Vorfeld abzuwenden und die Trinkwasserqualität zu garantieren. “Die Menschen leiden bereits seit Jahrzehnten unter der Beeinträchtigung durch den Steinbruch. Ursprünglich wurde auch von Seiten der Stadt zugesagt, dass im Jahr 2020 Schluss mit den Gesteinsabbau sei”, verdeutlicht Amann. Auch dieses Faktum werde ignoriert.

Amann fordert, dass sich die Stadt Hohenems mit seinen Bürgern und Bürgerinnen solidarisiere und damit “erneut die Sicherheitsinteressen vorbehaltlos in den Vordergrund stellt”. Er sei sich sicher, dass sich eine breite Mehrheit für den Antrag finden werde.

Antrag wird eingebracht

Die Fraktion der Emsigen & Grünen unterstütze die Bürgerinitiative, und bringe daher in der Hohenemser Stadtvertretung am 18. September 2018 (analog des Beschlusses im Jahr 1999) folgenden Antrag zur Abstimmung:

“Die Hohenemser Stadtvertretung bekennt sich für das Weiterbestehen des geschützten Landschaftsteil Klien!”

Damit könnte laut Amann den neuen Erweiterungs- oder Neuabbauplänen von der Firma Rhomberg in den Parzellen Ober- und Unterklien und Emsreute durch die Hohenemser Stadtvertretung eine klare Absage erteilt werden. Analog solle durch diesen Beschluss die Trinkwassersicherheit gewährleistet werden.

Was sagt Bürgermeister Egger?

Aus dem Büro des Bürgermeisters heißt es, dass bezüglich der Pläne von Rhomberg die internen Prüfungen der vorgelegten Pläne durch die Fachabteilungen im Gange sind. Danach würden sich sich die politischen Ausschüsse mit dem Thema befassen. Bevor dieser Prozess nicht abgelaufen ist, könne es von Seiten der Stadt vorerst keine seriöse Stellungnahme zu den vorgelegten Plänen geben.

Es gebe jedoch 4 Faktoren die als Voraussetzung für die Pläne unabdingbar sind:

– Es darf keinerlei Gefährdung für die Bevölkerung in Hohenems-Reute und Unterklien bestehen
– Der Schutz der Quelle Unterklien
– Die Minimierung der Staub- und Lärmemissionen
– Abtransport des Materials möglichst per Bahn

Video-Archiv: Das sagt Rhomberg

(Red.)

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