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So grausam werden heimische Kälber im Ausland gequält

VGT präsentiert Film über das Schicksal der Milchkälber
VGT präsentiert Film über das Schicksal der Milchkälber ©Animals International
Schwarzach - Der "Verein gegen Tierfabriken" zeigt ein Video über das Schicksal heimischer Milchkälber.
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Nach dem Skandal um den Transport von männlichen Kälbern aus der Vorarlberger Milchindustrie hat der Verein gegen Tierfabriken (VGT) nun Material bekommen, das beweist, wie Kälber aus Österreich bei der Sammelstelle in Bozen nicht geschlachtet, sondern über Kroatien in weitere Länder verschifft werden. Bei den erwähnten Drittstaaten handelt es sich um Länder mit weniger strengen Tierschutzbestimmungen, wie Gaza, den Libanon, die Türkei, Ägypten oder das Westjordanland, handeln.

ACHTUNG: Die Bilder sind nicht für Kinderaugen und sensible Menschen bestimmt:

Gemeinsam mit der Tierschutzorganisation Animals International hat der VGT  den Weg von österreichischen Kälbern über einen Hafen in Kroatien bis in die Türkei nachverfolgt. Geboren in einer österreichischen Milchviehhaltung wurden die Tiere zur Mast nach Italien verkauft – später ging es weiter über einen kroatischen Hafen zur Schlachtung in die Türkei.

Männliche Kälber als unerwünschtes Nebenprodukt

Kühe geben wirtschaftlich gesehen nur genügend Milch, wenn sie jedes Jahr ein Kalb zur Welt bringen. Etwa 50 Prozent der geborenen Kälber sind aber männlich. Jährlich werden deshalb etwa 80.000 männliche, für die Milchwirtschaft nutzlose, Kälber ins europäische Ausland transportiert. Gemästet werden sie laut VGT oft auf Beton-Vollspaltenböden. In vielen Fällen geht es nach der Mast per Lkw und Schiff weiter zur Schlachtung in den Libanon, nach Israel oder in die Türkei, berichtet der VGT.

Grausame Praxis: Ausstechen der Augen

Animals International hat die Transport- und Schlachtbedingungen in der Türkei, Ägypten, dem Libanon und anderen Ländern des Nahen Ostens dokumentiert. Geschlachtet wird demnach nicht nur in Schlachthöfen, sondern auch auf offener Straße und in Hinterhöfen. Die Arbeiter besitzen meist keine Ausbildung im Umgang mit Tieren. Aus der Überforderung geht eine grausame Praxis hervor – das Ausstechen der Augen und Durchtrennen der Beinsehnen. In allen Fällen folgt das Ausbluten bei vollem Bewusstsein.

VGT fordert Konsequenzen

Aufgrund der vielen Risiken beim Transport und der brutalen Behandlung der Tiere in vielen Zielländern fordert der VGT ein Stopp von Transporten über die Landesgrenzen hinaus.

NEOS kritisieren Moosbrugger und Schwärzler

NEOS-Landtagsabgeordneter Daniel Matt forderte einen Stopp der Kälbertransporte ins Ausland sowie einen Exportstopp von Rindern über die EU-Grenzen hinaus. Die Zulassung der mobilen Schlachtung hält Matt ich in diesem Zusammenhang für eine moralische Pflicht.

„Dass Landwirtschaftskammerpräsident Moosbrugger laut ORF-Bericht erklärt, der Konsument müsse dazu gebracht werden, vermehrt regional einzukaufen, halte ich für ein Armutszeugnis“, meint Daniel Matt. Moosbrugger möge im Rahmen seiner offiziellen Funktion als „oberster Landwirt“  aktiv werden und Maßnahmen setzen, die dieses Tierleid abstellen, appelliert Matt. Er möchte aber auch Landesrat Erich Schwärzler in die Pflicht nehmen. „Das Problem ist seit Jahren bekannt. Wann, wenn nicht jetzt, folgen endlich Taten”, sagt Matt.

 

 

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