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"Schamgrenzen überschritten" – Naturschutzrat kritisiert Speichersee-Projekt scharf

Die Vorsitzende des Umweltschutzrates der Landesregierung Gerlind Weber übt Kritik an den Plänen eines Speicherteichs im Montafon
Die Vorsitzende des Umweltschutzrates der Landesregierung Gerlind Weber übt Kritik an den Plänen eines Speicherteichs im Montafon ©VN/Steurer
St. Gallenkirch - Der Vorarlberger Naturschutzrat lässt kein gutes Haar am geplanten Speichersee. Er kritisiert die „Schneller-höher-weiter-Mentalität“.
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Die Pläne für einen Speicherteich zur künstlichen Beschneiung des Skigebiets Silvretta-Montafon, der die gewohnten Dimensionen sprengt, polarisieren. Ein beratendes Gremium der Regierung wurde in der Angelegenheit bisher nicht gehört. „Man versucht mich, vom aktiven Mitarbeiten fernzuhalten“, nimmt sich Gerlind Weber als Vorsitzende des Naturschutzrat kein Blatt vor den Mund.  Der Naturschutzrat soll die Landesregierung bei wichtigen Angelegenheiten des Naturschutzes mit strategischer Ausrichtung beraten. Bei Einzelprojekten indes scheint die Meinung des Rates weniger gefragt. Den Plänen für den Speicherteich im Montafon stellt sie gegenüber den VN ein verheerendes Zeugnis aus.

Gegen Naturschutzgesetz

Das Bauvorhaben widerspreche sämtlichen Zielvorstellungen des Naturschutzgesetzes. Lebensräume für Pflanzen und Tiere würden zerstört, die Schönheit der Landschaft nachhaltig geschädigt, die Regenerationsfähigkeit und die Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts seien alles andere als gesichert.

Was Weber an den Plänen im Skigebiet Silvretta-Montafon besonders stört, ist die Denkweise dahinter. Statt Selbstbeschränkung würden Schamgrenzen überschritten. Das „Schneller, weiter, höher“ beschränke sich nicht nur auf das Ausmaß des Sees. „Hier wird in massiver Weise in den Wasserhaushalt eingegriffen“, sagt sie. Man bezwecke ein frühes und schnelles Beschneien. Saisonen würden verlängert, Betten ausgebaut. Wenn sich am Ende bei der Abwägung der öffentlichen Interessen jeweils die wirtschaftlichen Argumente durchsetzen, sei das sehr kurzfristig gedacht.

Den ganzen Artikel lesen Sie in den “Vorarlberger Nachrichten“.

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