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Riedenburg: Ehemalige Schülerinnen wollen reine Mädchenschule erhalten

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Anfang April hat der Schulträgerverein des Privatgymnasiums und der HLW Sacré Coeur Riedenburg beschlossen, dass ab dem Schuljahr 2018/19 erstmals Jungen zugelassen werden. Die ehemalige Schülerinnen Isabell Metzler und Debora Roduner haben eine Homepage eingerichtet, auf welcher sie Unterschriften gegen die Einführung der koedukativen Führung sammeln.

Ab dem Schuljahr 2018/19 werden in den 1. Klassen beziehungsweise im ersten Jahrgang zum ersten Mal auch Burschen in der Sacré Coeur Riedenburg unterrichtet. Der Schulträgerverein war sich bewusst, dass sie mit dem Bruch der Tradition nicht überall auf Begeisterung stoßen. “Wir sind uns bewusst, dass damit eine lange Tradition unserer Schulen endet, sehen aber den gemeinsamen Unterricht von Mädchen und Buben als neue Chance”, sagt Direktor Gebhard Hinteregger im VOL.AT-Gespräch.

Begründung des Schulträgervereins

Die Schule will in einer Gesellschaft, die geprägt von zunehmender Vielfalt und immer schnelleren Veränderungen ist, die Erziehungs- und Bildungsziele der Ordensgründerin des Sacré Coeur, Madeleine Sophie Barat, bewusst für Mädchen und Buben weitertragen. Durch diesen Schritt soll den Schülern der eigenen und schon lange koedukativ geführten Volksschule ermöglicht werden, gemeinsamen das Gymnasium und die HLW am Standort zu besuchen.

Online-Petition: Unterschriften sammeln

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Die ehemaligen Schülerinnen Isabell Metzler und Debora Roduner sind alles andere als begeistert vom Schritt des Schulträgervereins. Aus diesem Grund haben sich auch extra eine Homepage erstellt und eine Petition initiiert. Die ehmaligen Riedenburg-Absolventinnen sammeln jetzt Unterstützungserklärungen von ehemaligen Schülerinnen, Förderern und Eltern um den Fortbestand des Sacré Coeur als reine Mädchenschule zu gewährleisten.

“Mädchenschulen fördern und fordern junge Mädchen”

Mit dieser Unterschriftenaktion wollen sie aufzeigen, wie wichtig reine Mädchenschulen sind. “Mädchenschulen, wie das Sacré Coeur Riedenburg, fördern und fordern junge Mädchen. Die Riedenburg sorgt dafür, dass aus Mädchen selbstbewusste Frauen werden”, heißt es auf ihrer Homepage. “Die Riedenburg hat uns gelehrt, uns nie unterkriegen zu lassen, schon gar nicht vom anderen Geschlecht. Und die Riedenburg hat uns gelehrt, uns zu wehren, wenn es die Sache wert ist. Jetzt ist es Zeit laut zu werden”, zeigen sie ihren Standpunkt deutlich auf.

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Mehr als 400 Unterschriften

Mit ihrer Homepage erhoffen sich die ehemaligen Schülerinnen, dass die Verantwortlichen die Entscheidung noch einmal überdenken. Metzler und Roduner ist bewusst, dass Innovation und Anpassung wichtig ist. Doch ebenfalls von Bedeutung ist für sie Tradition und Überzeugung. “Opfern Sie nicht eine der letzten frauenfördernden Orte zu Gunsten von Profit, Ansehen und gesellschaftlichen Druck”, appellieren die ehemaligen Schülerinnen an den Schulträgerverein. So scheinen es auch viele andere ehemalige Schülerinnen zu sehen. Bereits 48 Stunden nachdem die Homepage freigeschaltet wurde, haben bereits mehr als 400 Personen online unterschrieben.

“Erfolg ihrer Erziehung an der Sacré Coeur Riedenburg”

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Riedenburg-Direktor Gebhard Hinteregger sieht die Reaktion der ehemaligen Schülerinnen als Erfolg ihrer Bildung und Erziehung am Sacré Coeur. „Wir haben die Schülerinnen so erzogen, dass sie ihre Meinungen als selbstbewusste Frauen kund tun“, so Hinteregger. Der Leiter der Schule stellt klar, dass die Entscheidung vom Vorstand des Schulträgervereins einstimmig getroffen wurde. Gebhard Hinteregger steht voll hinter dieser Entscheidung. „Es ist ein neuer Weg, der absolut sinnvoll und richtig ist“. Der Direktor sieht darin eine große Chance für die Schule. Denn derzeit ist das Sacré Coeur in Bregenz die einzige der Riedenburgschulen in Österreich, die noch nicht koedukativ geführt wird.
(VOL.AT)

 

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