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Notre Dame: War ein Kurzschluss schuld an der Katastrophe?

Notre Dame soll binnen fünf Jahren wieder aufgebaut werden.
Notre Dame soll binnen fünf Jahren wieder aufgebaut werden. ©APA
Die Ursache der Katastrophe in dem rund 850 Jahre alten Kirchenbau war auch am Donnerstagmorgen noch ungeklärt. Die Pariser Staatsanwaltschaft geht jedoch davon aus, dass der Brand auf einem Unfall, beispielsweise einem Kurzschluss, beruht und nicht auf einer "vorsätzlichen Tat". Derweil ranken sich auch schon einige Verschwörungstheorien um den Brand.
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Da die Staatsanwaltschaft von einem Unfall ausgeht, werden momentan Zeugen befragt, darunter Arbeiter, die vor dem Feuer an Renovierungsarbeiten beteiligt waren. Die Rettung der Kathedrale vor dem Einsturz war nach Angaben der Regierung noch knapper als angenommen: Innenstaatssekretär Laurent Nunez sagte, es habe sich “um 15 bis 30 Minuten” gehandelt. Die Feuerwehr habe den Brand gerade noch rechtzeitig löschen können.

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War ein Kurzschluss schuld?

Trotzdem begannen die Löscharbeiten später, als eigentlich möglich gewesen wäre, da der Brand aufgrund eines Softwarefehlers zuerst nicht richtig lokalisiert werden konnte. Wie ein Ermittler nun vermutet, könnte ein Kurzschluss in einem der für die laufenden Bauarbeiten installierten Aufzüge der Grund für den verheerenden Brand gewesen sein.

Verschwörungstheorien

Kaum hat sich der Rauch um die Kathedrale verzogen, tauchen auch schon erste Verschwörungstheorien rund um den Brand auf. So wird beispielsweise gerade ein Video in den sozialen Netzwerken geteilt, das einen Mann in weißem Gewand an der Kathedrale zeigt.

Rechtsextreme Gruppierungen verbreiteten daraufhin die Theorie, es handle sich dabei um einen islamistischen Attentäter. Da das Video offenbar mit einem Smartphone vom TV-Bildschirm abgefilmt wurde, ist es von relativ schlechter Qualität. Bei der Sichtung der Originalaufnahmen stellte sich später eindeutig heraus: Bei dem mysteriösen Mann handelt es sich eindeutig um einen Feuerwehrmann, der gegen den Brand ankämpft. Behörden schließen eine Brandstiftung fast vollständig aus.

Solch ein Feuerwehrmann wurde fälschlicherweise auf einem verschwommenen Bild von einigen Personen als Terrorist erkannt.
Solch ein Feuerwehrmann wurde fälschlicherweise auf einem verschwommenen Bild von einigen Personen als Terrorist erkannt. ©APA

Sorge um Bausubstanz

Top-Touristenattraktion

Notre-Dame gehört zu den Top-Touristenattraktionen der französischen Hauptstadt, sie wird jährlich von Millionen Menschen besucht. Die Kathedrale steht mitten in der Stadt auf der Seine-Insel Île de la Cité. Sie zählt seit 1991 zum Weltkulturerbe der Unesco. Ihre Geschichte reicht bis ins Jahr 1163 zurück, als der Bau unter Bischof Maurice de Sully begann. Mit seinem 1831 erschienenen Roman “Der Glöckner von Notre-Dame” verewigte Victor Hugo die Kathedrale in der Weltliteratur.

(Red/dpa)

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