Auf die Frage nach Nachwuchs hatte die Premierministerin schon antworten müssen, als sie noch nicht einmal gewählt war. Kaum war sie im vergangenen Sommer Vorsitzende der Labour-Partei geworden, wollten Reporter wissen: “Planen Sie, Kinder zu haben?” Ardern mokierte sich damals darüber, dass Frauen im Beruf heute noch solche Fragen gestellt bekämen – das sei “völlig unannehmbar”.
“Premierministerin UND Mama”
Am Freitag gab es dann aber doch eine Antwort. Ardern postete im Kurznachrichtendienst Twitter ein Foto, das zwei große und einen kleinen Angelhaken zeigt: Ihr Lebensgefährte, ein Journalist, moderiert in Neuseeland eine populäre Sendung über Fischen und Angeln.
Dazu schrieb Jacinda Ardern: “Wir schließen uns in diesem Jahr den vielen Eltern an, die zwei Dinge unter einen Hut bringen. Ich werde Premierministerin UND Mama sein. Clarke wird der ‘First Man’ des Fischens und Vollzeit-Vater.”
We thought 2017 was a big year! This year we’ll join the many parents who wear two hats. I’ll be PM & a mum while Clarke will be “first man of fishing” & stay at home dad. There will be lots of questions (I can assure you we have a plan all ready to go!) but for now bring on 2018 pic.twitter.com/nowAYOhAbF
— Jacinda Ardern (@jacindaardern) 18. Januar 2018
Später gingen die beiden künftigen Eltern auch gemeinsam vor die Kameras. Ardern sagte: “Ich werde nicht die erste Frau sein, die ‘Multitasking’ machen muss.” Ob es ein Mädchen oder ein Bub wird, wissen die beiden schon – wollen es aber noch für sich behalten.
Während der Babypause soll der stellvertretende Premierminister Winston Peters die Regierungsgeschäfte führen. Er ist der Vorsitzende von Arderns populistischem Koalitionspartner New Zealand First (NZF).
Die 37-Jährige ist erst seit Ende Oktober 2017 im Amt. Zuvor war es ihr gelungen, die in allen Umfragen weit abgeschlagene Labour-Partei aus der Opposition zurück an die Regierung zu bringen.
Schwangerschaft als “große Überraschung”
Ardern deutete an, dass sie mit ihrem Partner schon seit längerer Zeit auf Nachwuchs hoffte. Ihnen sei aber gesagt worden, dass sie “Hilfe” bräuchten. Deshalb sei die Schwangerschaft eine “große Überraschung”. Sie erfuhr davon Mitte Oktober, nur wenige Tage vor der Vereidigung. Bis jetzt behielten die beiden aber alles für sich. “Wir wollten eine Familie. Aber wir waren nicht sicher, ob das für uns klappt. Deshalb sind die Nachrichten unerwartet und großartig.”
Nicht die erste schwangere Regierungschefin
In der internationalen Politik gab es in den vergangenen Jahren mehrfach Ministerinnen, die im Amt ein Kind bekamen – wie zum Beispiel die damaligen deutschen Familienministerinnen Kristina Schröder und Manuela Schwesig. Allerdings gab es schon längere Zeit keine schwangere Regierungschefin mehr. Die allererste ist Ardern jedoch nicht: 1990 (richtig) wurde die damalige pakistanische Premierministerin Benazir Bhutto Mutter – schon zum zweiten Mal.
(APA/dpa)
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