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Kälber-Transporte nein - Aber Kalbinnen bis nach Usbekistan

©Screenshots ORF Vorarlberg
Schwarzach - Nach dem Tiertransport-Gipfel wurde beschlossen, dass keine Kälber mehr aus Vorarlberg in Drittländer transportiert werden dürfen. Für Kalbinnen soll diese Regelung aber dezidiert nicht gelten, berichtet der ORF Vorarlberg.
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Kalbinnen sind weibliche Jungrinder, im Alter von circa 12 bis 16 Monaten, die zum ersten Mal trächtig sind. Diese werden weiterhin nicht nur in der EU, sondern auch in Drittländer wie Russland, Usbekistan oder die Türkei verkauft und transportiert. Dort werden sie früher oder später natürlich auch nach den landesüblichen Methoden und Vorschriften geschlachtet.

Kälber nein – Kalbinnen ja

Von Vorarlberg aus handelt es sich dabei Jahr für Jahr um ein paar hundert Kalbinnen, für ganz Österreich sind es laut ORF Vorarlberg rund 20.000 Tiere. Kälber werden nach dem Tierschutzgipfel vor gut zwei Wochen im Landhaus in Bregenz keine mehr von Vorarlberg in Länder außerhalb der EU transportiert.

Schwärzler fordert Kontrollen

Landesrat Erich Schwärzler vertritt eine klare Position: Kälber und Schlachtrinder werden nicht in Drittländer transportiert – kurze Wege und regionale Schlachthöfe lautet seine Vorgabe. Für Zuchtvieh gilt das allerdings nicht, auch weil ansonsten der Absatz fehle, wie der Landesrat im ORF-Interview im “Vorarlberg heute”-Beitrag sagt. Schwärzler möchte strengere Kontrollen in Österreich und den Zielländern der Kalbinnen-Transporte.

Was die Milchproduktion damit zu tun hat

Dass es zu viele Kälber, und in der Folge keinen Absatz für die Tiere gibt, liegt am System der Milchproduktion. Hochleistungs-Milchkühe müssen fast durchgängig trächtig sein, um täglich Milch geben zu können. Kurz nach dem Abkalben muss die Kuh also wieder besamt und trächtig werden. Die hohe Zahl an daraus resultierenden Kälbern hat aber keine Platz an den Höfen im Land. Als Folge daraus sollen erstmals trächtige Kühe, also Kalbinnen, auch in Zukunft in Drittländer verkauft werden, wo sie dann ein Kalb zur Welt bringen und dann für die Milchproduktion eingesetzt werden.

(Red.)

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