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Gutachten Projekt Kalkofen: Ortsbild nicht in Gefahr

Gutachten sieht keine Störung des Orts- und Landschaftsbildes durch das Projekt Kalkofenweg.
Gutachten sieht keine Störung des Orts- und Landschaftsbildes durch das Projekt Kalkofenweg. ©VN-Grafik, Foto: VN/Hartinger
Bauverhandlung für umstrittenes Projekt im Kalkofen findet Mitte Jänner statt.

Götzis. (VN-doh) Die Wohnbauselbsthilfe will im Götzner Gebiet Wieden ein weiteres Projekt realisieren: Drei Gebäude mit insgesamt 49 Wohnungen sollen entstehen. Das größte mit sieben Etagen.

Wie mehrfach berichtet, gibt es großen Widerstand der Anrainer gegen den verdichteten Wohnbau im Gebiet Wieden-Kalkofen. Durch weitere Bautätigkeiten im Bereich des Vorarlberger Wirtschaftsparks rechnen die Anrainer mit bis zu 1000 Menschen, die auf einem Areal von 200 mal 200 Metern wohnen werden. Gegen diese Dimensionierung stellte sich die „Bürgerinitiative Gegenwind Götzis“.

Ortsbild-Gutachten

Im Auftrag der Gemeinde wurden Gutachten in Sachen Verkehr und Quartiersentwicklung überarbeitet. Nun ist ein weiteres Gutachten eingetroffen, das sich mit dem Ortsbild auseinandersetzt. Die Marktgemeinde
hatte dieses bei der TU Wien in Auftrag gegeben. Die Experten kommen darin zum Schluss, dass „dem Grunde nach keine Störung des Orts- und Landschaftsbildes nachzuweisen“ ist. Damit ist der Weg frei für die Bauverhandlung, die am 19. Jänner stattfinden wird. Für die Bürgerinitiative sei dies „ein Schlag ins Gesicht“. Der direkte Anrainer Raphael Rebholz erklärt im Bürgerforum, dass in der Vision Rheintal „wörtlich auf die Gefahr der Vermassung hingewiesen und von dieser vehement abgeraten wird. Würden alle Unterzeichner der ‚Vision Rheintal‘ dieses Schreiben ernst nehmen, stünde eine Wohnanlage in der Dimension des Quartiers Wieden-Kalkofen gar nicht zur Diskussion.“ Aus Sicht der Wohnbauselbsthilfe und der Gemeinde sind jedoch alle rechtlichen Belange des Projekts erfüllt und auch die Gutachten sprechen nicht gegen das Projekt. Bürgermeister Christian Loacker betonte immer wieder, dass leistbare Wohnungen gebraucht werden und am verdichteten Bauen kein Weg vorbei führe.

Verhärtete Fronten

Die Anrainer sehen sich jedenfalls übergangen. Denn Gespräche mit dem Bauträger habe es keine gegeben, außer einer Anfrage um Abstandsnachsicht, der nicht zugestimmt worden ist. Die weiteren Gespräche hätten nur mehr mit der Gemeinde stattgefunden. Kompromisslösungen sind aus Sicht der Initiative für die Wohnbauselbsthilfe deshalb nie zur Debatte gestanden. Obwohl dies in einem internen Schreiben von Alt-Bürgermeister
Werner Huber ein „erklärtes, zu erreichendes Ziel“ sein müsse, heißt es seitens der Initiative. Kompromissbereitschaft sieht Loacker aber auch bei der Initiative nicht, denn nach dem letzten Treffen hätten die Anrainer die „maximal Forderung“ gestellt, dass kein Wohnbau auf dem Grundstück stattfinden solle.

Die Fronten in Götzis sind also weiter verhärtet und Einsprüche bei der Bauverhandlung sehr wahrscheinlich.

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