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Gewalt an Frauen - Bures: "Wir haben viel zu tun"

Doris Bures lud die Fraktionen zum parteiübergreifenden Treffen.
Doris Bures lud die Fraktionen zum parteiübergreifenden Treffen. ©APA
Nachdem in den ersten drei Wochen des Jahres bereits fünf Frauen Opfer von tödlicher Gewalt geworden sind, haben sich am Mittwoch auf Einladung der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) die Frauen- und Gleichbehandlungssprecherinnen fast aller Fraktionen sowie Experten zu diesem Thema zu einem Dialog getroffen. "Wir haben viel zu tun", sagte Bures im Anschluss vor der Presse.

Wien. Das machte sich auch gleich beim ersten Treffen bemerkbar, nachdem sich die auf eineinhalb Stunden angesetzte Gesprächszeit verlängerte und die Pressekonferenz mit mehr als 20 Minuten Verspätung begann. Der Einladung sind, bis auf die ÖVP, alle gefolgt. Die Regierungspartei ließ sich laut Bures wegen ihrer Klubtagung entschuldigen. “Wir werden sie für das nächste Mal wieder einladen”, meinte die Nationalratspräsidentin.

Politisches Kleingeld

Es sei eine gesellschaftliche und politische Verpflichtung, um gegen Gewalt an Frauen anzutreten, betonte Bures. “Es geht nicht darum, politisches Kleingeld zu machen”, sagte sie. Das Gespräch sei auf sachlicher Ebene geführt worden. “Es zeigt, dass wir alle gefordert sind.” Das Zuhause ist “eigentlich der Ort, wo man sich Schutz und Fürsorge erwartet”, so Bures. “Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, dass Frauen ohne Angst leben können.”

Die Politikerinnen und die Experten, die sich in der täglichen Arbeit mit dem Thema befassen, waren sich bei dem ersten Dialog, der weiter geführt werden soll, in vielen Punkten einig. Ein wichtiger Punkt ist die Präventionsarbeit, die bereits im Kindesalter beginnen soll. Bereits in Kindergärten und Schulen sollten Rollenklischees behandelt werden, “mit dem Ziel einer Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen”.

Unterstützung der Opfer

Jene, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind, müssen unterstützt werden, sagte Bures. Das beginnt bei Opferschutzeinrichtungen und endet bei der Existenzsicherung der Frauen, die sich meist in einem finanziellen Abhängigkeitsverhältnis zu den Tätern befinden. “Stichwort Unterhaltsgarantie”, führte Bures an. Auch die Täterarbeit – etwa ein Anti-Gewalt-Training bereits bei der ersten Wegweisung – muss ausgebaut und in weiterer Folge zum Opferschutz führen.

“Die Vorschläge aus dem heutigen Gespräch werden zusammengefasst”, sagte die Zweite Nationalratspräsidentin. Sie werde sich bemühen, für die Forderungen eine parlamentarische Mehrheit zu bekommen, um diese voranzutreiben.

(APA)

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