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FPÖ gegen ORF: Empörung über Armin Wolf

Ursula Stenzel war über das Interview empört.
Ursula Stenzel war über das Interview empört. ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Nach dem Interview von Armin Wolf mit Harald Vilimsky zeigt sich Ursula Stenzel empört.
Vilimsky fordert Rausschmiss von Wolf
Vergleich von FPÖ-Cartoon mit NS-Karikatur

Empört über das Interview Armin Wolfs mit FPÖ-EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky zeigte sich die nicht-amtsführende Wiener FPÖ-Stadträtin Ursula Stenzel auf oe24.tv. Es sei “ungeheuerlich, ein Thema in einer Form zu bringen, die der FPÖ NSDAP- und Stürmer-Nähe unterstellt”. Mit einem “solchen Verhörton” könne Wolf “ja in einem Volksgerichtshof auftreten”.

Als sie beim ORF begonnen hatte, hätte sie “so etwas – egal unter welchen Generalintendanten – nicht überlebt”, meint die ehemalige ZiB-Moderatorin. Sie begann in den 70er-Jahren beim ORF, stieg 1996 in die Politik um, wo sie zunächst EU-Mandatarin und Bezirksvorsteherin der ÖVP war und 2015 zur FPÖ wechselte.

Wrabetz will sich “nichts zurufen” lassen

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hat die Aufforderungen des FPÖ-EU-Spitzenkandidaten Harald Vilimsky, ZiB2-Moderator Armin Wolf von seinem Posten zu entfernen, zurückgewiesen. “Die Entscheidungen in diesem Unternehmen treffe ich. Vilimsky ist nicht Generaldirektor, und ich lasse mir von einem Parteigeschäftsführer nicht zurufen, wer bei uns die ZiB moderiert”, sagt Wrabetz im “Kurier”.

Zuvor hatte Vilimsky, der sich über den Interviewstil Wolfs während seines ZiB2-Interviews am Dienstagabend ärgerte, die Abberufung Wolfs gefordert: “Wäre ich Generaldirektor, dann würde ich Wolf vor die Tür setzen”, meinte er etwa am Mittwoch im TV-Sender oe24.tv.

Wrabetz verteidigte nun im “Kurier” den ZiB2-Moderator explizit: “Armin Wolf ist einer der besten Journalisten des Landes. Er hat einen markanten Stil und behandelt alle gleichermaßen kritisch, mitunter auch seinen eigenen Chef.”
Vilimsky hatte sich nach seinem ZiB2-Interview vor allem an Fragen zu rechtsextremen “Einzelfällen” in der FPÖ gestoßen und sah seine Partei durch Wolf in die Nähe zum Nationalsozialismus gerückt. “Das ist etwas, das nicht ohne Folgen bleiben kann”, sagte der Politiker noch während des Interviews drohend zu Wolf.

Cartoon-Vergleich sorgte für Ärger bei Vilimsky

Konkreter Anlass für Vilimskys Ärger war ein vom ZiB2-Anchor während des Interviews präsentierter Vergleich: Wolf hatte einen Cartoon der steirischen FPÖ-Parteijugend (in welchem eine einheimische Familie in grüner Tracht von finsteren Zuwanderern mit langer Nase, Bart und Buckel bedroht wird) der Darstellung eines Juden aus dem NS-Kampfblatt “Der Stürmer” gegenübergestellt.

(APA/Red)

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