Das vorläufige Endergebnis der Landtagswahl in Tirol 2018
Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) ist der große Sieger der Tiroler Landtagswahl. Mit 44,3 Prozent legte seine ÖVP fast fünf Punkte zu und kann nun zwischen SPÖ, FPÖ und Grünen seinen Koalitionspartner auswählen.
Die Sozialdemokraten unter Elisabeth Blanik errangen ein wenig überraschend Platz zwei. Die 17,3 Prozent bedeuteten ein Plus von etwa 3,5 Punkten. Die Freiheitlichen konnten sich um gut sechs Punkte auf 15,5 Prozent steigern. Die Grünen büßten zwar knapp zwei Punkte auf 10,7 Prozent ein, blieben aber zweistellig. Liste Fritz bleibt mit 5,5 Prozent im Landtag, die NEOS sind mit 5,2 Prozent neu im Landesparlament.
Platter will mit allen Parteien Gespräche führen
Platter kündigte an, mit allen Parteien Gespräche führen zu wollen, und das rasch. Präferenzen äußerte er nicht, allerdings will er bis Ostern mit den Koalitionsverhandlungen fertig sein. Günstig für den Landeshauptmann ist, dass Wirtschaftsbund-Obmann Franz Hörl, nicht gerade ein Freund der Grünen, gleich öffentlich machte, mit jeder Entscheidung Platters leben zu können.
Die drei potenziellen Partner begaben sich in Wartestellung. Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe wartet auf eine Einladung Platters. Dadurch, dass man zweistellig sei, sieht Felipe auch eine Bestätigung der Regierungsarbeit. Bitter für die Grünen ist, dass man in der Landeshauptstadt Innsbruck von Platz eins nun hinter ÖVP und SPÖ auf Rang drei zurückfiel. SP-Spitzenfrau Blanik wollte sich nicht festlegen, ob es zu Schwarz-Rot kommen könnte. Das eigene Ergebnis machte sie “glücklich”.
FPÖ zufrieden mit Landtagswahl in Tirol
Sehr zufrieden sind auch die Freiheitlichen, auch wenn Spitzenkandidat Markus Abwerzger eingestehen musste, dass das Verfehlen von Platz zwei ein Wermutstropfen sei. Die Chancen auf eine Regierungsbeteiligung wertete er mit 50:50.
Liste Fritz und NEOS schaffen Einzug in Tiroler Landtag
Knapp den Sprung in den Landtag geschafft haben die Liste Fritz wie auch die NEOS. Die Liste Fritz erzielte 5,5 Prozent und verlor gegenüber 2013 0,15 Prozentpunkte. Die NEOS kamen bei ihrem ersten Antreten in Tirol auf 5,2 Prozent und nahmen damit ebenfalls die Fünf-Prozent-Hürde für den Einzug in das Landesparlament. Die Listen Family (1,14 Prozent) und impuls tirol (0,48 Prozent) verpassen den Einzug klar.
17 Mandate für die ÖVP
Auch in Mandaten konnte die ÖVP bei der Tiroler Landtagswahl am Sonntag zulegen. Statt bisher 16 hat die Tiroler Volkspartei künftig 17 Landtagssitze inne. Die SPÖ legte ebenfalls um ein Mandat zu und entsendet künftig sechs Vertreter. Auch die FPÖ gewann einen Sitz und ist in Zukunft mit fünf Mandataren im Landtag.
Die Grünen verloren einen Sitz und halten nun bei vier. Jeweils zwei Mandate erreichten die erstmals angetretenen NEOS wie auch die Liste Fritz, die damit ihren Mandatsstand halten konnte.
Die Wahlbeteiligung lag bei 60,0 Prozent, was jener vom letzten Urnengang entsprach (2013: 60,4 Prozent).
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