Bregenz. Der Fall kam ins Rollen, als Ende Jänner im Schlachthof bei einem der Rinder der Familie TBC festgestellt wurde. Bei den Untersuchungen in dem Landwirtschaftsbetrieb diagnostizierten die Behörden in der Folge bei neun weiteren Tieren offene Tuberkulose. Der gesamte Bestand mit über 50 Tieren musste getötet werden. Das Kind dürfte sich bei den Rindern angesteckt haben, man gehe “zu 99,9 Prozent” davon aus, erklärte Vorarlbergs Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP). Eine Ansteckung sei bereits durch Einatmen des Erregers in verseuchten Ställen möglich, das sei zudem ein klassischer Ansteckungsweg.
Bakterium nachgewiesen
Das betroffene Kind im Kindergartenalter kam in der Folge mit “einer Art Lungenentzündung” ins Krankenhaus. Ein erster Speicheltest verlief zunächst negativ, nun wurde das TBC-Bakterium dennoch nachgewiesen. “Dass sich der Verdacht nun doch bestätigte, hat uns schon ein bisschen überrascht, aber in der Medizin kann das eben passieren”, sagte Bernhard in den “VN”. Das Kind sei in Therapie, ihm gehe es gut. Laut Sanitätsdirektor Grabher ist das Kind zuhause, die Erkrankung dürfte vollständig ausheilen.
Die Behörden starteten die gesetzlich vorgeschriebenen Umgebungsuntersuchungen. Dabei müssen nun all jene Personen benachrichtigt werden, mit denen das Kind regelmäßig in Kontakt stand. Sie werden per Hauttest untersucht und müssen sich einem Lungenröntgen unterziehen, in sechs Monaten ist eine Kontrolle vorgesehen. Betroffen sind Kindergarten- und Spielkameraden, Eltern und Verwandte. Die Eltern der Kindergartenkinder seien bereits am Donnerstag informiert worden, dass kommende Woche Hauttests bei ihren Sprösslingen durchgeführt werden. Wie viele Personen sich nun untersuchen lassen müssen, werde derzeit noch erhoben.
Auch Vater behandelt
Bei der Familie des betroffenen Kindes verliefen die Tests laut Sanitätsdirektor Grabher bisher negativ. Lediglich der Vater, dessen Bluttest positiv war, wurde vorsorglich mit Antibiotika behandelt. Generell brauche es lange, bis es zu einer Ansteckung komme und bis sich Krankheitssymptome zeigten, zudem werde der Erreger nicht kontinuierlich ausgeschieden, daher seien wiederholte Tests notwendig. Insgesamt verzeichne Vorarlberg durchschnittlich 20 TBC-Fälle jährlich.
Wo sich die Rinder der Familie mit TBC angesteckt haben, ist ebenfalls noch Gegenstand von Untersuchungen. Derzeit vermuten die Behörden, dass sich die Tiere im Tiroler Lechtal infiziert haben könnten. Ein Test der AGES auf den Gen-Stamm des Bakteriums soll Klarheit bringen. Vorarlberg kämpft schon seit Jahren gegen die Rinder-TBC. Darum werden die Bestände jedes Jahr in großem Umfang auf mögliche Infektionen getestet. In Risikogebieten im Kloster- und Silbertal sowie im Montafon beruhigte sich die Situation heuer etwas, der TBC-Verdacht in Dornbirn – auf dem Hof der Eltern des TBC-erkrankten Kindes – kam daher im Jänner völlig überraschend.
(APA)
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