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Air-Berlin-Tochter Niki stellt Flugbetrieb ein: "1.000 Mitarbeiter verlieren Arbeitsplätze"

Die Fluggesellschaft Niki stellt ihren Flugbetrieb ein.
Die Fluggesellschaft Niki stellt ihren Flugbetrieb ein. ©APA (dpa)
Die Fluggesellschaft Niki stellt ab sofort den Flugbetrieb ein, weitere Flüge sind nicht mehr buchbar. Das teilte die Tochter der insolventen Airline Air Berlin am Mittwochabend mit.
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Am Mittwochabend teilte die insolvente Air-Berlin-Tochter Niki mit, den Flugbetrieb ab dem 14. Dezember einzustellen. Zuvor hatte das Unternehmen einen Insolvenzantrag gestellt.

Niki bleibt ab sofort am Boden, 1.000 Jobs verloren

Schmerzhaft ist der Schritt für die Belegschaft: 1.000 Beschäftigte von Niki verlieren ihren Arbeitsplatz. Damit ist das worst-case-Szenario kurz vor Weihnachten Wirklichkeit geworden. Am Nachmittag hatte die deutsche Lufthansa ihr Kaufangebot für obsolet erklärt. Davor hatte die EU-Kommission klargemacht, dass sie dem Deal aus Wettbewerbsgründen die Zustimmung versagen werde. Daraufhin hat die Lufthansa die im Kaufvertrag bis zum Abschluss der kartellrechtlichen Untersuchung vereinbarten Übergangszahlungen an Niki mit sofortiger Wirkung eingestellt. Damit fehlte der Niki Luftfahrt GmbH das Geld, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten, auch mit der Fortbestandsprognose war es vorbei. Der Insolvenzantrag war daher alternativlos, bedauerte Niki am Abend.

“Nationales Desaster für Österreich”

Von einem “nationalen Desaster für Österreich” sprach der Geschäftsführer von Niki, Oliver Lackmann. Passagiere, die über einen Reiseveranstalter gebucht haben, müssen sich jetzt mit ihrem Reiseveranstalter in Verbindung setzen. Wer direkt bei Niki gebucht hat, muss noch warten, wie es weiter geht. Für “gestrandete” Passagiere erarbeite die Luftverkehrsbranche derzeit eine Lösung, wie sie aus dem Ausland nach Deutschland, Österreich und die Schweiz zurückgebracht werden.

Dazu soll es in Kürze ein Update geben, hieß es am Abend. Zuvor hatte die Regierung am frühen Abend bereits zugesagt, für aktuelle Rückholungen die AUA oder andere Airlines zu beauftragen – vorerst auf Staatskosten. Am Abend gab es weitere Sitzungen. Die Niki-Mitarbeiter werden demnächst auf Betriebsversammlungen informiert, was die nächsten Schritte sind. Hier wurde im Vorfeld der befürchteten Entwicklung bereits über Stiftungen geredet. Details zur Insolvenz, etwa auch zur Schuldenhöhe, gab es vorerst noch nicht.

Aus für “HG”-Airlinecode

Wenige Monate nach der Insolvenz der Air Berlin hat es auch deren Österreich-Tochter Niki erwischt. Nachdem ein Verkauf an die Lufthansa geplatzt ist, wird der Flugverkehr der Niki Luftfahrt GmbH unter dem IATA-Airlinecode “HG” ab dem (morgigen) 14. Dezember 2017 eingestellt, teilte Niki via Twitter und auf der Homepage mit.Im Ausland gestrandete Passagiere sollen von der Konkurrenz zurückgeholt werden, der österreichische Staat hat wie berichtet entsprechende Zusagen gemacht. Laut Niki organisieren mehrere Fluggesellschaften derzeit eine Rückholaktion auf Standby-Basis gegen ein geringes Entgelt aus dem Ausland nach Deutschland, Österreich und die Schweiz. Der Ferienflieger TUIfly “wird sich zu unserem Bedauern nicht an dieser Lösung beteiligen”, schrieb Niki am Abend.

(APA/Red)

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